Jeyaratnam Caniceus
Mitglied der ÖDP
Ratsherr der Stadt Kempen

 

ÖDP: Kempen braucht mehr bezahlbaren Wohnraum, weniger Neiddebatten
von LOKALKLICK
17.07.24     Klicks:699     A+ | a-
Das Thema des bezahlbaren Wohnraums in Kempen ist älter als die Hartz-IV-Reform vor zwei Jahrzehnten. Es gab in Kempen immer wiederkehrende Diskussionen über bezahlbaren Wohnraum, aber eine ganzheitliche Maßnahme gegen den Mangel an bezahlbarem Wohnraum wurde in Kempen nie getroffen. Hier und da gibt es sporadische Aktionen und den Bau von GWG-Wohnungen. Doch in Kempen fehlt weiterhin ein grundlegendes Konzept für bezahlbaren und angemessenen Wohnraum.

Aufgrund des Mangels an bezahlbarem Wohnraum dürfen wir in Kempen keine Neiddebatten oder Verbote fördern. Wer sich hochwertige oder Luxuswohnungen leisten kann, sollte dies auch tun dürfen. Kempen als Mittelzentrum und Wirtschaftsstandort braucht auch Ärzte, Ingenieure und weitere Führungskräfte, die den entsprechenden Wohnraum wünschen. “Wir dürfen nicht durch die Debatte um Luxuswohnungen solche Menschen abschrecken. Wir wollen Vernunft statt Verunsicherung. Für uns, die Fraktion der ÖDP, ist es wichtig, dass die Stadt Kempen gemeinsam mit Privatinvestoren eine ganzheitliche, langfristige Maßnahme gegen den Mangel an bezahlbarem Wohnraum trifft. Es gibt viele Beispiele, wie andere Städte und Gemeinden dies erfolgreich umsetzen, es darf keine Denkverbote geben. Die Einhaltung der 1,5-Grad-Ziele hängt in erster Linie nicht von Elektromobilität, Wärmepumpen oder PV-Anlagen ab, wie manche glauben, sondern vom sozialen Frieden in Deutschland. Die Menschen benötigen bezahlbaren Wohnraum und dauerhaft erschwingliche Energie”, betont Jeyaratnam Caniceus für die ÖDP.

“Wir brauchen kleinere Grundstücke, mehr Reihenhäuser, Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäuser. Auch bei der Vergabe von Grundstücken muss man überlegen, ob der Kaufpreis heutzutage leistbar ist. Aus diesem Grund schlägt die ÖDP-Fraktion vor, zumindest städtische Grundstücke über die Erbbaurechtsregelung an Bauwillige zu vergeben. Somit kann die Stadt Kempen langfristig mit Erbbauzinsen rechnen, und bei den Bauwilligen entfällt die Belastung durch hohe Kaufpreise”, so Jeyaratnam Caniceus und Günter Solecki.

Die Beseitigung des Mangels an bezahlbarem und angemessenem Wohnraum erfordert eine noch weitreichendere Kombination aus politischen Maßnahmen, strategischer Planung und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren. Auch das Ausprobieren neuer Ideen und Mut sind erforderlich. Hier sind einige der Ansätze der ÖDP, die helfen können, dieses Problem anzugehen:

Erhöhung des Angebots an Wohnraum:
Förderung des Wohnungsbaus: Öffentliche und private Bauvorhaben für bezahlbaren Wohnraum sollten gefördert werden. Dies kann durch Subventionen, Steuervergünstigungen oder erleichterte Genehmigungsverfahren geschehen.

Bau von Sozialwohnungen: Die Stadt kann selbst in den Bau von Sozialwohnungen investieren oder diesen durch öffentliche Wohnungsbaugesellschaften durchführen lassen.

Umwidmung von Brachflächen: Brachliegende oder ungenutzte Grundstücke können für den Wohnungsbau erschlossen und genutzt werden.

Schaffung von Anreizen für private Investoren:
Partnerschaften mit Privatinvestoren: Öffentliche-private Partnerschaften können gefördert werden, um Investoren zu ermutigen, in bezahlbaren Wohnraum zu investieren.

Steuerliche Anreize: Steuererleichterungen oder -vergünstigungen für Investoren, die bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Förderung alternativer Wohnmodelle:
Genossenschaftswohnungen: Wohnbaugenossenschaften können gefördert werden, um gemeinschaftliches und bezahlbares Wohnen zu ermöglichen.

Tiny Houses und modulare Wohnformen: Förderung innovativer Wohnkonzepte, die kostengünstig und platzsparend sind.

Micro-Apartments: Kompakte Wohnungen mit durchdachten, platzsparenden Designs sind besonders für Singles und Studenten attraktiv

Mietkaufmodelle: Modelle, bei denen Mieter die Option haben, ihre Wohnung langfristig zu kaufen, bieten eine schrittweise Möglichkeit zum Eigentumserwerb.

Standardisierung: Standardisierte Module ermöglichen eine schnellere und kostengünstigere Errichtung von Wohngebäuden.

Regulierung und Kontrolle des Wohnungsmarktes:
Zweckentfremdungsverbot: Einschränkungen der Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen oder Gewerbeflächen.

Förderprogramme für den Wohnungskauf: Unterstützung von Eigenheimkäufen durch zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse.

Langfristige städtebauliche Planung:
Nachhaltige Stadtentwicklung: Integrierte Stadtentwicklungskonzepte, die eine Mischung von Wohnformen und sozialen Infrastrukturen fördern.
Verkehrsanbindung und Infrastruktur: Verbesserung der Verkehrsanbindung und Infrastruktur, um Randgebiete attraktiver für den Wohnungsbau zu machen.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen kann eine Stadt den Mangel an bezahlbarem Wohnraum systematisch und nachhaltig angehen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Politik, Investoren und der Zivilgesellschaft ist dabei entscheidend.


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