Jeyaratnam Caniceus
Mitglied der ÖDP
Ratsherr der Stadt Kempen

 

Die Altstadt soll sichtbarer werden
von Rheinische Post - Birgitta Ronge
17.10.23     Klicks:552     A+ | a-
An vielen Orten in Deutschland weisen braune Tafeln mit weißer Schrift auf Sehenswürdigkeiten hin. Auch an der A40 gibt es ein Schild, das auf die Kempener Altstadt aufmerksam macht. Der Fraktion ÖDP/Linke reicht das nicht.

Wer auf der A 40 zwischen Tönisberg und Kempen unterwegs ist, sieht am rechten Fahrbahnrand ein Schild: „Historischer Stadtkern Kempen“ steht darauf, und mit den Abbildungen von Kuhtor, Propsteikirche und Burg mag schon der ein oder andere Tourist denken: „Ach, das sieht ja nett aus, da fahre ich doch mal hin.“ So oder so ähnlich soll es auch Bahnreisenden gehen, die auf der Strecke des Niersexpress (RE 10) zwischen Krefeld und Kleve unterwegs sind: Entlang der Strecke oder am Bahnhof könnten Schilder aufgestellt werden, die auf die sehenswerte Kempener Altstadt hinweisen.

Das wünscht sich jedenfalls die Fraktion ÖDP/Linke im Kempener Stadtrat, die dazu kürzlich eine Anfrage an Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) gerichtet hatte. Das Schild an der Autobahn sei kaum zu übersehen, so berichtete Jeyaratnam Caniceus, Vorsitzender der Fraktion ÖDP/Linke, es erzeuge Neugier bei der Autofahrt. Vielleicht nehme der eine oder andere Autofahrer dann die Kempener Ausfahrt. Und wenn dies so sei, kämen Besucher auch öfter wieder, ist Caniceus überzeugt. Dafür gebe es keine empirischen Beweise – unumstritten sei aber, dass die Schilder eine positive Wirkung erzeugten.

Deshalb wollte seine Fraktion von der Stadt wissen, ob man diese Schilder mit der Aufschrift „Historische Altstadt“ an der Bahnstrecke in beiden Richtungen oder am Bahnsteig anbringen könnte, ob es dabei rechtliche Hürden gebe oder ob sich das Stadtmarketing der Stadt Kempen dem Anliegen annehmen könne. Die Schilder an der Autobahn seien gezielt für Autofahrer konzipiert, mit Blick auf die Verkehrswende sei die Fraktion ÖDP/Linke der Meinung, dass man auch Bahnpendler in den Fokus nehmen müsse – auch diese sollten erfahren, dass Kempen eine attraktive Altstadt habe, so Caniceus. Entsprechend erfreut war seine Fraktion, von der Verwaltung zu hören, dass die Stadt die Idee positiv aufgenommen und dazu Kontakt mit der Deutschen Bahn aufgenommen habe.

Doch das reicht der Fraktion ÖDP/Linke im Stadtrat nicht. Denn mit Blick auf die Werbung für die Altstadt sei man in Kempen doch etwas zurückhaltend, stellt Fraktionschef Caniceus fest. „Uns ist aufgefallen, dass viele Städte an den Ortseingängen auf ihre historischen Stadtkerne hinweisen“, sagt Caniceus. Und das sollte auch in Kempen so sein, schließlich sei die Altstadt wirklich sehenswert: „Wir müssen das, was wir haben, stärker herausstellen“, sagt der Stadtverordnete. Entsprechend hat seine Fraktion nun einen Antrag gestellt, der in der nächsten Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Stadtrats am 28. November behandelt werden soll.

Die Fraktion bittet die Stadtverwaltung um Prüfung, ob in Kempen Schilder an den Ortseingängen angebracht werden können, die auf die Altstadt aufmerksam machen. Denn: „Derartige Schilder wecken Neugierde, fördern eine positive Wahrnehmung und animieren Menschen dazu, eventuell historische Ortskerne zu besuchen“, begründet Caniceus das Vorhaben. Kempen sei Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Historische Ortskerne und Städte in NRW, erinnert Caniceus – dort sind am Niederrhein neben Kempen übrigens auch Wachtendonk, Krefeld-Linn, Korschenbroich-Liedberg, Bedburg-Kaster, Düsseldorf-Kaiserswerth und Kalkar verzeichnet.

Nach Einschätzung seiner Fraktion könnten Hinweistafeln auf die Altstadt zu einer Belebung des historischen Kerns beitragen. Caniceus: „In Zeiten des Versandhandels kämpfen viele Innenstädte ums Überleben. Nach Meinung der Fraktion ÖDP/Linke in Kempen ist es notwendig, jede erdenkliche Maßnahme zu ergreifen, um die Innenstädte zu beleben und aufblühen zu lassen.“

Beim örtlichen Werbering stößt das Vorhaben entsprechend auch schon auf Zustimmung. „So etwas könnte ich mir gut vorstellen, das ist ja Werbung für die Altstadt“, sagt der Vorsitzende des Werberings Kempen, Armin Horst. Und sollte Geld für solche Schilder da sein oder es Förderungen für den Hinweis auf touristische Sehenswürdigkeiten geben, würde der Werbering das Vorhaben gern unterstützen. Horst ist optimistisch: „Wenn das in Wachtendonk möglich ist, sollte es auch in Kempen möglich sein.“

Info
Touristische Tafeln an Autobahnen und Straßen

Autobahnen Laut ADAC gibt es deutschlandweit mehr als 3400 touristische Unterrichtungstafeln an den Autobahnen, die auf Sehenswürdigkeiten hinweisen. Die Werbung scheint zu wirken: Nach einer Umfrage der Hochschule Harz 2019 ist jeder sechste Befragte schon einmal spontan einem Hinweis auf solch einer Tafel gefolgt.

Straßen In der Straßenverkehrsordnung werden die Tafeln, braun mit weißer Schrift und oft weißem Piktogramm, als Zeichen 386 geführt. Sie verweisen auf besondere Ziele (an der B 509 etwa auf das Niederrheinische Freilichtmuseum in Grefrath) oder für Touristen interessante Routen („Weinstraße“).


 


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