Jeyaratnam Caniceus
Mitglied der ÖDP
Ratsherr der Stadt Kempen

 

Radschnellweg-Varianten werden geprüft
von Rheinische Post - Birgitta Ronge
29.11.22     Klicks:2369     A+ | a-
Ein Radschnellweg soll auf rund 45 Kilometern Länge von Venlo über Kempen nach Krefeld führen. Wo er in Kempen verlaufen könnte, steht noch nicht fest. Zwei Varianten sollen nun untersucht werden. Auch der Landerwerb ist Thema.

Ein Radweg soll Städte und Gemeinden in Deutschland und den Niederlanden miteinander verbinden: Die Städte und Gemeinden Horst aan de Maas, Venlo, Nettetal, Grefrath, Kempen, Tönisvorst und Krefeld wollen gemeinsam einen Radverbindung herstellen, die so schnell und komfortabel zu nutzen ist, dass sie sich für Pendler wie Touristen eignet. Damit verknüpfen die Städte und Gemeinden auch die Hoffnung, dass mehr Menschen aufs Rad umsteigen – ein Beitrag zum Klimaschutz.

Die Planung für diesen Radweg läuft seit Jahren, eine Machbarkeitsstudie dazu legte das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen aus Aachen 2019 vor. Noch ist allerdings nicht klar, wo die Strecke auf Kempener Gebiet verlaufen wird. Verschiedene Varianten waren schon 2019 betrachtet worden, im Juni dieses Jahres stellte Wolfgang Kever vom Büro Kauen im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz in Kempen sieben alternative Streckenführungen auf Kempener Gebiet tiefer vor, erläuterte, welche Qualitätsanforderungen an Radschnellwege gestellt werden und welche Aspekte sonst noch zu betrachten sind.

Kurz: Unter anderem sollen Radschnellwege mindestens vier Meter breit sein, damit Radler dort in zwei Richtungen gut fahren können (Radhauptverbindungen sollen drei Meter breit sein), die Wege sollen möglichst beleuchtet sein, eine bituminöse Fahrbahn haben. Und damit man schnell vorwärts kommt, müssen auch Knotenpunkte aufmerksam betrachtet werden. Gleichzeitig bewertete Kever unter anderem, inwiefern ökologische Belange betroffen wären, wie verträglich die Anlage des Radwegs mit Grünflächen wäre, wie das Zusammenspiel mit ruhendem Verkehr und Fußgängern gelingen würde, inwiefern eine soziale Kontrolle gegeben wäre, wo Flächen zu erwerben wären, was das Ganze kosten würde. Nach Abwägung aller Punkte empfahl er eine der Varianten, die durch den Kempener Süden führen würde, und zwar Variante 3b.

Doch die Politik kam in ihrer Sitzung im Juni auf keinen gemeinsamen Nenner und vereinbarte schließlich, in den Fraktionen zunächst die Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten noch einmal diskutieren zu wollen, sich dann im Herbst noch einmal besprechen zu wollen. Dabei kam schließlich heraus, dass die Varianten 3a (durch den Kempener Süden, über die Maria-Basels-Straße) und 5 (nicht durch die Stadt, sondern entlang des Kempener Außenrings) bevorzugt werden.

Die bisherigen Informationen reichen der Politik aber noch nicht aus, um eine Entscheidung zu fällen. „Wir haben gemerkt, dass es nicht zufriedenstellend war“, fasste es die Ausschussvorsitzende Nicole Brumme (Grüne) nach der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz zusammen. Deshalb beauftragte der Ausschuss die Verwaltung nun, eine vertiefende Untersuchung für die beiden Varianten 3a und 5 anzugehen, „damit man überhaupt eine Beschlussvorlage hat, wir eine Entscheidung treffen können“, so Brumme. Dazu sollen nun 40.000 Euro für die vertiefende Untersuchung in den Haushalt eingestellt werden. Unter anderem soll in der Untersuchung der beiden Varianten auch aufgezeigt werden, inwiefern eine Überführung oder Unterführung des Außenrings möglich ist, wie eine Verbindung vom Außenring zur Stadt hergestellt werden kann, wenn man Variante 5 wählt, und was das Ganze kostet.

Anwohner im Kempener Süden müssen übrigens nicht fürchten, dass man ihnen eine breite Schneise durchs Wohngebiet legt, auf der Radfahrer künftig daherflitzen werden. „Es wird keinen Radschnellweg durch die Stadt geben“, betonte Brumme, „wir reden hier von einer Fahrradstraße.“ Das hatte auch die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr bereits dargelegt, als die Fraktion ÖDP/Linke gefordert hatte, den Radschnellweg nicht durch die Tempo-30-Zone des Wohngebiets im Kempener Süden zu legen. In dem Zusammenhang erläuterte die Stadtverwaltung, dass Radschnellwege in städtischen Bereichen regelmäßig als Fahrradstraßen durch Tempo-30-Zonen geführt würden. Fahrradstraßen kennt man in Kempen, schließlich gibt es diese rund ums Gymnasium schon eine ganze Weile. Gleichwohl lehnte Jeyaratnam Caniceus (ÖDP/Linke) eine vertiefende Untersuchung in der jüngsten Ausschusssitzung kategorisch ab, da die Varianten 3 durchs Wohngebiet führten.

Da für die Umsetzung beider Varianten (3 sowie 5) Flächen erworben werden müssten, will die Verwaltung nach einer Anregung von Gero Scheiermann (CDU) zunächst abklopfen, ob Landwirte grundsätzlich bereit sind, einen Streifen Land abzugeben.

Info
Untersuchung wird der Politik vorgestellt.
Untersuchung Für den Abschnitt Biesterfeldsweg bis St. Töniser Straße ist eine vertiefende Untersuchung der Strecken und Zubringer sowie der Außenring-Querung vorgesehen.
Weiter Die Untersuchung soll dann wieder den politischen Gremien vorgestellt werden.


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