CDU, Grüne, Freie Wähler und ÖDP/Linke wollen der Stadtverwaltung mehr Personal verschaffen.
Möglicherweise bekommt die Kempener Stadtverwaltung nun doch noch einen Ingenieur, der sich um erneuerbare Energien in der Stadt kümmert. Die Überlegung, extra einen Ingenieur für den Ausbau von Photovoltaik einstellen zu wollen, stand schon einmal im Raum. Doch nachdem die Verwaltung vor der Ratssitzung im Januar versichert hatte, diese Aufgabe auch mit dem vorhandenen Personal stemmen zu können, war das Thema zunächst vom Tisch.
Der Erklärung der Verwaltung folgend, dass man das auch ohne zusätzlichen Ingenieur schaffen würde, setzten die Grünen nach: Sie hatten für die jüngste Sitzung des Bau- und Denkmalausschusses von der Verwaltung gefordert, konkret darzulegen, welche städtischen Gebäude wann mit Photovoltaik ausgerüstet werden könnten. Doch es kam anders: In der Vorlage zur Sitzung erklärte die Verwaltung, dies mit dem vorhandenen Team nicht stemmen zu können, man brauche einen zusätzlichen Ingenieur. Die Debatte darüber wurde im Ausschuss nach einem Antrag der CDU vertagt – gegen den Willen der SPD, die gern „ein Zeichen gesetzt“ hätte.
CDU, Grüne, ÖDP/Linke und Freie Wähler wollen nun dafür sorgen, dass der zusätzliche Ingenieur sich nicht nur um Photovoltaik kümmert, sondern um alles, was nötig ist, um die Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept technisch umzusetzen. Sie wollen auch nicht auf ihn warten: Nach dem Wunsch der vier beteiligten Fraktionen soll die Stelle schon unterjährig geschaffen, der Stellenplan dazu geändert werden. Kommunale Klimaschutzmaßnahmen verlangten besonderes Handeln, teilten die Fraktionsvorsitzenden Jochen Herbst (CDU), Joachim Straeten (Grüne), Werner Rennes (Freie Wähler) und Jeyaratnam Caniceus (ÖDP/Linke) mit: „Damit das Klimaschutzkonzept nach Beschluss im Herbst 2022 umgehend umgesetzt werden kann, sehen wir die Notwendigkeit, diese Stelle unterjährig zu schaffen.“
Mit dem Klimaschutzkonzept kämen viele Themen auf Kempen zu, sagt Herbst, „da wollen wir das jetzt schon anschieben.“ Bei der Suche nach einem Ingenieur wollen die Fraktionen auch keine Zeit verstreichen lassen. Herbst: „Vielleicht haben wir ja die Chance, dieses Jahr noch jemanden zu finden.“