Die Fraktion ÖDP/Linke im Kempener Stadtrat setzt sich dafür ein, dass die Stadt Flüchtlinge aus Afghanistan aufnimmt. Wie Jeyaratnam Caniceus und Günter Solecki mitteilten, stelle die Fraktion für die Ratssitzung am Dienstag, 31. August, einen entsprechenden Antrag. Nach dem Wunsch der Fraktion solle sich die Stadt „umgehend und öffentlich dazu bereit“ erklären, „besonders schutzwürdige Geflüchtete aus Afghanistan aufzunehmen.“ Dazu sollten freie Kapazitäten in Gemeinschaftsunterkünften zur Unterbringung genutzt werden. In ihrer Begründung zum Antrag schreibt die Fraktion: „Die Bundesregierung hat mit ihrem plötzlichen und unvorbereiteten Abzug im Zusammenspiel mit den Nato-Partnern Tausende Menschen im Stich gelassen, die unseren Bundeswehreinsatz, unsere Hilfsorganisationen und den Aufbau zivilgesellschaftlicher Strukturen in Afghanistan in den letzten 20 Jahren unterstützt haben. Dafür bezahlen sie und ihre Familien nun mit ihrem Leben. Frauen und Mädchen zahlen mit der Machtübernahme der Taliban den hohen Preis ihrer Freiheit und körperlichen Unversehrtheit. Der Rat der Stadt Kempen hat sich in den vergangenen Jahren an der Aufnahme von Geflüchteten beteiligt. Nicht zuletzt mit dem Bekenntnis des Stadtrates zum Bündnis ,Sicherer Hafen’ hat sich Kempen als Stadt der Menschenrechte zu dieser besonderen Verantwortung bekannt. Die aktuelle Krisensituation in Afghanistan erfordert von uns als Stadt die Bereitschaft zu handeln und Menschen in Not zu helfen, die vor Ort durch den Vormarsch der Taliban in eine schwierige und lebensgefährliche Situation gerieten.“ In den Gemeinschaftsunterkünften gebe es freie Kapazitäten, um Geflüchtete aufzunehmen: „Die Fraktion ÖDP/Linke begrüßt die Ankündigung der NRW-Landesregierung, 800 Ortskräfte und 1000 Frauen und ihre Familien aus Afghanistan aufzunehmen“, so Caniceus.