Kempens Ratsherr Jeyaratnam Caniceus hat an Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) eine Anfrage gestellt vor dem Hintergrund, Bewohnerinnen und Bewohner in kommunalen Gemeinschaftsunterkünften vor der Corona-Pandemie zu schützen. Dort wohnten Geflüchtete und Obdachlose, die besonders gefährdet seien – schon deshalb, weil sie auf engem Raum zusammenleben müssten und aus diesem Grund die Abstandsregeln nur schwer einhalten könnten, so Caniceus.
Für die Fraktion ÖPD/Linke wollte er wissen, ob die Bewohner und Bewohnerinnen konkret über Corona, die Möglichkeit von Testungen oder auch Impfungen aufgeklärt und informiert seien. Gebe es bereits eine Teststrategie, beispielsweise den Zugang zu kostenlosen Selbsttests?
Laut der Corona-Impfverordnung des Landes NRW sollten Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Personal in den Gemeinschaftsunterkünften frühzeitig geimpft werden. „Werden die Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam in Bussen zu den Impfzentren gefahren oder kann hier vor Ort geimpft werden? Wie werden mehrsprachige Aufklärungs- und Informationsmaterialien zur Impfung bereitgestellt und das Patientengespräch in der jeweiligen Herkunftssprache gewährleistet?“, will die ÖDP/Linke-Fraktion wissen.
Außerdem stellte die Fraktion die Frage, ob genügend OP-Masken oder FFP2-Masken zur Verfügung gestellt werden könnten. Nach Information der Fraktion habe die Landesregierung im Jahr 2020 ein Notfallpaket zur Soforthilfe in Höhe von 500.000 Euro bereitgestellt, weitere 340.000 Euro für Schutzmaßnahmen zur Verhinderung gesundheitlicher und corona-bedingter Beeinträchtigungen in der kalten Jahreszeit. Für Geflüchtete gebe es bisher keine zusätzlichen Mittel, erklärte die ÖDP/Linke-Fraktion.
Zudem wolle man wissen, ob es belastbare Zahlen über Corona-Infizierte oder aufgrund einer Covid-19-Erkrankung verstorbene Menschen mit Migrationshintergrund und Obdachlose in Kempen gebe. Zudem sei bei den therapiebedürftigen Patienten der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund überdurchschnittlich hoch.