Die Kempener Stadtverwaltung soll Kempener Kitas dabei unterstützen, eine Zertifizierung zu einer so genannten „Fairen Kita“ zu erreichen. Damit der Kempener Stadtrat die Verwaltung dazu beauftragt, stellte jetzt Jeyaratnam Caniceus, Fraktionsvorsitzender der ÖDP, den entsprechenden Antrag.
Caniceus hält die Kosten für die Stadt und die der Träger für überschaubar. Unbezahlbar sei aber die Bewusstseinsschärfung der Kinder. „Klimaschutz und Nachhaltigkeit sollten im Kindesalter erlernt werden“ formulierte Caniceus.
Eine „Faire Kita“ zeichnet sich dadurch aus, dass faire Beschaffung und fairer Handel zum Alltag der Kinder gehören. Die heranwachsende Generation werde durch den Umgang mit fair gehandelten Produkten für das Weltverstehen und Gerechtigkeitsempfinden sensibilisiert. Caniceus spannt einen großen Bogen: „Fühlen, Denken, Urteilen und Handeln, Identität und Weltsicht sind wichtige Lernfelder.“ Die „Faire Kita“ sei eine Antwort auf die Globalisierung und die damit verbundenen Risiken.
„Viele Kinder leben im Überfluss, vieles gilt als selbstverständlich. Aber die Kinder verstehen selten den Hintergrund,“ sagt Caniceus, „warum gibt es beispielsweise praktisch das ganze Jahr hindurch Erdbeeren?“
Wenn der politische Wille formuliert sei, müssten sich Kompetenzteams bilden und das Projekt vorantreiben, schlägt Caniceus vor. Er denkt dabei an Verwaltung, Träger, Kita-Leitung, Erzieherinnen und Erzieher und Eltern. Das Informationszentrum „3. Welt Dortmund“ begleitet den Weg bis zur Zertifizierung. Caniceus wagt den Blick in die Zukunft: „Wenn alles gut geht, könnten Anfang 2022 die ersten Kitas in Kempen ausgezeichnet werden.“
Das Projekt „Faire Kita“ ist ein Angebot des Netzwerks „Faire Metropole Ruhr“. Seit 2016 sei es Kitas in allen Bundesländern möglich, sich für ihr Engagement bei der Umsetzung von Themen des globalen Lernens und des fairen Handels auszeichnen zu lassen. „Faire Kitas“ seien Orte gelebte Solidarität, erklärt Caniceus.