Nach seiner Rede bei der Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Befreiung Kempens vom Nationalsozialismus vor einer Woche in der Kempener Paterskirche sieht sich der Ratsherr Jeyaratnam Caniceus (ÖDP) weiterhin massiven Angriffen von Rechts in den sozialen Netzwerken ausgesetzt. Der Landesverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), der Caniceus erst seit Dezember vergangenen Jahres angehört, solidarisiert sich ausdrücklich mit seinem Mitglied und „behält sich alle weiteren rechtlichen Schritte vor“, wie es in einer am Samstag verbreiteten Stellungnahme heißt.
Von Neo-Nazis wurde die Rede von Caniceus, der 1985 aus Sri Lanka nach Deutschland kam und seit 1998 mit seiner Familie in Kempen lebt, im Netz unter anderem so kommentiert: „Wird sich nicht wiederholen. Der nächste Sieg wird unser sein. Pech für das kleine Negerlein!“ Die AfD hat Caniceus als „Politclown“ bezeichnet. Es gab weitere Posts im Netz, die nach Angaben der ÖDP „durchaus als Bedrohung von Leib und Leben von Jeyaratnam Caniceus aufgefasst werden können“. Nach Ansicht der Partei handele es dabei „nicht um eine Form harter politischer Auseinandersetzung. Hier wurde eine Grenze überschritten“. Die ÖDP will mit Caniceus an der Spitze bei den Kommunalwahlen am 13. September in Kempen und im Kreis Viersen antreten.