Kreis Viersen. Das fraktionslose Kreistagsmitglied Jeyaratnam Caniceus aus Kempen hatten für den Viersener Kreistag beantragt, dass der Kreis die in der eigenen Trägerschaft befindlichen Berufskollegs in Kempen und Viersen konzeptionell und finanziell beim Besuch von KZ-Gedenkstätten unterstützen möge. Entsprechende Mittel in Höhe von jährlich 15.000 Euro sollen für das Projekt im Kreishaushalt jeweils bereit gestellt werden. Caniceus begründet seinen Antrag unter anderem mit dem fehlenden Wissen von Schülern über die deutsche Vergangenheit.
Es gelte die Erinnerungskultur an die Nazi-Gräuel zu bewahren und zu stärken, um Radikalismus und Antisemitismus in den Schulen vorzubeugen, meint der frühere Grünen-Politiker Caniceus. Auch die Kreispolitik habe die Verantwortung, vor allem junge Menschen zu sensibilisieren. Ein Mahnmal, eine Gedenktafel oder Stolpersteine in den Straßen seien zwar wichtig für eine lebendige Erinnerungskultur. "Aber all dies kann den Besuch einer KZ-Gedenkstätte nicht ersetzen.
Wir müssen die Kreis Viersener Schülerinnen und Schüler unterstützen, diese Gedenkstätten zu besuchen", meint der Kempener. Auch 73 Jahre nach Kriegsende bleibe die Erinnerung an den Holocaust eine Angelegenheit aller Bürger, die in Deutschland leben.
(rei)