Es gibt kaum noch Zeitzeugen – wie kann man die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus trotzdem wachhalten?
Angesichts des NSU-Prozesses und vermehrter rechtsextremer Proteste gegen Flüchtlingsheime ist das Thema Rechtsextremismus wieder ins Licht der Öffentlichkeit geraten. Zwar existiert am Niederrhein durchaus eine "lebendige Erinnerungskultur", wie es der Kempener Ratsherr Jeyaratnam Caniceus ausdrückt. Allein in Kempen gibt es ein Mahnmal in der Umstraße, eine Gedenktafel am Rathaus und bald auch Stolpersteine in der Fußgängerzone, wie sie in anderen Städten des Kreises Viersen bereits üblich sind. Doch den unmittelbaren Eindruck durch den Besuch einer Gedenkstätte, etwa eines ehemaligen Konzentrationslagers, können diese lokalen Denkmäler nicht ersetzen, meint Caniceus. Er macht darauf aufmerksam, dass verschiedene Stiftungen solche Gedenkstättenfahrten finanziell fördern, zum Beispiel das Deutsch-Polnische Jugendwerk, die Stiftung "Erinnern Ermöglichen", die Friedrich Christian Flick Stiftung, die Stiftung West-Östliche Begegnungen, die Doris Wuppermann Stiftung, die Initiative Gedenkweg Buchenwaldbahn, das Programm "European for Peace" und die Bundeszentrale für politische Bildung.
Jeyaratnam Caniceus: "Hier können die Schulen einen Antrag auf Unterstützung ihrer Klassenfahrten stellen. Die Verankerung von Gedenkstättenbesuchen im Schulunterricht ist wichtig, denn gerade bei jungen Leuten versuchen rechte Gruppierungen, ihren Nachwuchs zu rekrutieren."
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Ein mögliches Ziel für eine Klassenfahrt wäre Berlin, wo es besonders viele Ausstellungen zum Thema gibt. Auf dem Foto die Gedenkstätte Deutscher Widerstand.
© 2014 Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Quelle: City Anzeigenblatt Krefeld II