Jeyaratnam Caniceus
Mitglied der ÖDP
Ratsherr der Stadt Kempen

 

Pressemitteilung
von Jeyaratnam Caniceus - Pressemitteiling
09.09.06     Klicks:7171     A+ | a-
Kempener Ratsherr Jeyaratnam Caniceus fordert Kreis Viersen das Land NRW auf,  die Tamilischen Flüchtlinge aus Sri Lanka  aus humanitären Gründen  vorerst nicht nach Sri Lanka abzuschieben!

Der aus Sri Lanka stammende tamilische Bürgerkriegsflüchtling ist Erste Tamile im Deutschland ein Politische Mandat errungen hat.  wohnt und arbeitet seit  über 20 Jahren im Kreis Viersen und ist mit der Lage in Sri Lanka besten vertraut.

Der Jahrzehnte lang schwelende ethnische Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen auf Sri Lanka ist  seit  ca. 6 Wochen wieder in voller Harte entbrannt. Aber das erregt hierzulande nur selten Aufmerksamkeit, vielleicht weil im tamilischen Norden  keine Ölvorkommen sind und Bodenschätze  fehlen.

Alle hatten gehofft dass  nach dem  fast 4 jährigen  Waffenstillstand und nach der Tsunami- Flutkatastrophe im Jahr 2004 der Frieden letztlich durch Verhandlungen erreicht werden  könnte. Doch statt dessen ist der Bürgerkrieg zwischen Rebellen (LTTE) und den Srilankischen Soldaten härte denn je. Mehr als 50000 Tamilen befinden sich  auf der Flucht vor  den Angreifern der Srilankischen Armee. Hoffnung auf  Frieden und selbst bestimmtes Leben in Freiheit  ist in  weite Ferne gerückt.

Der katholische Priester Jim Brown  ist seit Wochen im Norden des Landes spurlos verschwunden. Der Geistliche befand sich mit einem Begleiter auf dem Weg zu seiner neuen Pfarrei. Seitdem fehlt von beiden Männern jede Spur.  Der Bischof von Jaffna und die Caritas haben  bisher vergeblich an den  Präsidenten Rajapaksche  appelliert, das Verschwinden von Pater Brown aufzuklären.

Am Montag, dem 14.08.06, wurden im Norden Sri Lankas 61 tamilische Schulmädchen getötet und mehr als 100 verletzt, als die Luftwaffe das Chencholai Waisenheim in Vallipunam bombardierte. Über 400 Schulmädchen  nahmen  in dem Heim an einem

 „Erste Hilfe Kurs“ teil. Mehr als 16 Bomben  wurden an helllichtem Tag auf das Gelände abgeworfen. Das Waisenhaus existierte  über acht Jahre und beherbergte tamilische Mädchen, die durch den langjährigen Bürgerkrieg und den Tsunami  zu Waisen geworden waren. Der Angriff auf das Waisenheim ist der traurige Höhepunkt monatelanger Bombardierungen tamilischer Gebiete  aus der Luft  und durch Bodenraketen.

Einen Tag vor den Luftangriffen auf das  Kinderheim wurde  sonntags eine katholische Kirche im Norden Sri Lankas, in die sich dutzende tamilische Zivilisten geflüchtet hatten, von der srilankischen Armee mit Artillerie beschossen.  In  der Kirche starben 15 Tamilen, und ca. 20 Personen wurden schwer verletzt.

Kein Ort  in  Sri Lanka ist sicher für die Tamilen. Jaffna im Norden Sri Lankas befindet sich unter Militärkontrolle. Dort werden tägliche Ausgangssperren verhängt  und  es herrscht Lebensmittelmangel. Die Hauptstadt Colombo ist überfüllt,  Verhaftungen und Ermordungen sind auch dort an der   Tagesordnung.

Unter diesen Umstanden würde eine Abschiebung von tamilische Flüchtlingen nach Sri Lanka für viele den sicheren Tod bedeuten.


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