Jeyaratnam Caniceus
Mitglied der ÖDP
Ratsherr der Stadt Kempen

 

WZ-Wahlcheck
von Westdeutsche Zeitung
10.08.20     Klicks:16361     A+ | a-
Die Standpunkte der Kempener Parteien auf einen Blick – heute geht es um den Schulcampus und den Ludwig-Jahn-Sportplatz
Wie soll der Schulcampus aussehen?

Einen knappen Monat haben sie noch, die Wahlkämpfer. Am 13. September bekommen die Parteien und Wählergemeinschaften dann das Ergebnis für ihre Positionen, die sie derzeit per Plakat, im Gespräch und in den sozialen Medien verbreiten. Um Ihnen, lieber Leserinnen und Leser, ein umfangreiches Bild auf einen Blick zu liefern, startet die WZ heute in Kempen mit ihrem Wahlcheck. Wir haben den Wahlkämpfern vier Themenschwerpunkte vorgegeben. Zu diesen konnten sie ihre Standpunkte ausformulieren. Auf einer Seite können Sie so erkennen, wer wie zu welcher Frage steht.

Thema Nummer eins ist heute eines, das derzeit nicht nur wegen des Wetters äußerst hitzig diskutiert wird. Es geht um die Pläne für den Schulcampus und die damit verbundene Idee, auf dem Ludwig-Jahn-Sportplatz einen Schulneubau zu errichten. Dazu haben wir Parteien und Wählergemeinschaften folgende Fragen zugeschickt: „Um auf dem Ludwig-Jahn-Sportplatz einen Neubau für die Gesamtschule errichten zu können, wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Wie schätzt Ihre Partei bzw. Vereinigung das Thema ein? Soll eine neue auf dem Jahn-Platz gebaut werden? Oder gibt es Alternativen?“Und das sind die Antworten von CDU, SPD, Grünen, FDP, Freien Wählern, Linken, ÖDP-BIKK, Piraten und AfD.

CDU mit Vier-Stufen-Plan und Bau auf dem Jahn-Platz
CDU: „Die CDU hat den Mut, Altes in Frage zu stellen, um Neues zu schaffen. Wir sagen Ja zu einem kompakten, modernen und zukunftsorientierten Schulcampus! Dieses wegweisende Projekt wurde durch unseren Antrag politisch auf den Weg gebracht – die Machbarkeitsstudie läuft: 1. Ersatz für den Ludwig-Jahn-Platz: Neubau Sportplatz mit Umlaufbahn am Sportzentrum Berliner Allee; 2. Gesamtschule nahe der Mensa zusammenführen, nicht auf getrennte Standorte verteilen: Sanierung Martinsschule plus Holzrahmenanbau plus Neubau auf einem Teil des Ludwig-Jahn-Platzes, übrige Fläche wird für Sportnutzung erhalten bleiben; 3. Thomaeum: Nutzung der bisherigen Realschule als Rotationsgebäude während der Kernsanierung plus ergänzende Neubauten; 4. Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD): Umzug in die vorab sanierten und zum Teil neuen Gebäude der bisherigen Realschule.“

SPD will Machbarkeitsstudie für mehrere Standorte
SPD: „Die Antwort auf die Entwicklung des Ludwig-Jahn-Platzes ist sicherlich nicht alternativlos. Leider konnten wir uns mit der von uns beantragten zeitgleichen Machbarkeitsstudie für mehrere Standorte nicht durchsetzen. Die Abwägung kann nicht, wie teilweise suggeriert, Schule oder Sport, sondern nur Schule und Sport in optimaler Ausprägung lauten. Für den Sport ist es unabdingbar, dass in Kempen alle bisher schon angebotenen Sportarten, auch für technische Disziplinen der Leichtathletik, dann künftig zentral angeboten werden können. Hier reicht ein Schnellschuss mit Kunstrasenplatz und Umlaufbahn nach Tönisberger Modell nicht aus. Wichtig ist uns, dass der Ludwig-Jahn-Platz, falls er denn aufgegeben werden muss, erst dann geschlossen wird, wenn eine Ersatzanlage, die die Anforderungen der Sportler/innen und Schulen erfüllt, fertiggestellt und freigegeben ist.“

Grüne sehen Chancen an der Turnhalle Wachtendonker Straße
Bündnis 90/Die Grünen: „Wir haben uns im Rahmen der Machbarkeitsstudie mit unserem Ergänzungsantrag aus dem Juni 2020 eindeutig für den Erhalt des Ludwig-Jahn-Sportplatzes ausgesprochen. Alternativen für den notwendigen Neubau der Gesamtschule für die Jahrgänge 5-8 stehen aus unserer Sicht zur Verfügung. Mit einer intelligenten Überplanung des Areals Turnhalle Wachtendonker Straße einschließlich des Parkraums und des Geländes des LvD (Neubau einer Multifunktionshalle; Grün- und Spielflächen, Umrüstung des Erweiterungsbaus zum MINT-Gebäude etc.). Die Sanierung und der Neubau des Schulcampus sollen unter der Prämisse der Nachhaltigkeit und zirkulären Wertschöpfung erfolgen und eine Raumplanung beinhalten, die auch einem personalisierten, auf Digitalisierung basierenden Lernen gerecht wird.“

FDP bevorzugt zentralen Campus auf dem Jahn-Sportplatz
FDP: „Dem Anspruch eines zukunftsfähigen Bildungsstandortes werden die Bausubstanzen und Ausstattungen der Kempener Schulen seit Jahren nicht mehr gerecht. In den letzten Jahren sind dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen immer wieder zurückgestellt worden. Dabei mangelt es an unzähligen Stellen. Daher freut es uns, dass wir endlich über einen Neubau eines Schulcampus debattieren. Deshalb stehen wir in erster Linie zur Machbarkeitsstudie und bevorzugen den Bau eines zentralen Campus auf dem Ludwig-Jahn-Sportplatz. Wir wollen sozialen Aufstieg, unabhängig von der Herkunft und Bildung der Eltern, durch weltbeste Bildung vor Ort ermöglichen. Daher möchten wir den Neubau und die Weiterentwicklung der Schulen forcieren. Denn Schulen sollen Orte des Lernfortschritts und nicht des Stillstands sein.“

FWK: Zustimmung zum Schulbau auf dem Jahn-Platz
Freie Wähler Kempen (FWK): „Der aktuell diskutierte Vorschlag, auf dem jetzigen Sportplatz Neubauten zu errichten und hierfür ausgleichsweise einen Kunstrasenplatz an der Berliner Allee zu bauen, findet auch wegen der damit verbundenen Synergieeffekte unsere Zustimmung. Dabei ist uns besonders wichtig, dass weiterhin Leichtathletik im vollen Umfang durchgeführt werden kann. Als gutes Beispiel dient uns hier die Sportanlage des VfL Tönisberg. Einerseits wird hiermit die längst überfällige Entwicklung der Kempener Schullandschaft vorangetrieben, andererseits schafft der zweite Kunstrasenplatz auch zusätzliche Möglichkeiten für den Kempener Sport. Nicht nur der SV Thomasstadt mit seinen stetig wachsenden Mitgliederzahlen profitiert davon, das gesamte Sportzentrum Berliner Allee wird so weiter ausgebaut und gestärkt. Wo dort der Sport gebündelt wird, schafft der Neubau der Gesamtschule wiederum ein Schulzentrum der kurzen Wege.“

Die Linke steht zum Campus-Konzept mit Primus-Schule
Die Linke: „Die Linke steht zum Konzept Campus, allerdings als zukünftige Primus-Schule. Die Linke steht für ein ,gemeinsames langes Lernen’ in einer Schule für alle und das inklusiv. Soll für Kempen heißen, nur eine Schulform  in der von der Grundschule bis zum Abi alle zusammen lernen. Die Grundschulen sind in die Gesamtschule und/oder Gymnasien zu überführen. Das gibt es bereits in Süchteln als Modell einer Primus-Schule. Wenn die Machbarkeitsstudie ergibt, dass wir den Ludwig-Jahn-Platz  für einen Neubau benötigen, dann wird  dieser Sportplatz vorher eins zu eins ans Schwimmbad verlegt. Die Linke achtet darauf: Es fällt kein einziger Baum und es wird kräftig entsiegelt. Also mehr Natur als jetzt. Sicher wird der Schulsport auf dem halben Platz, der ja übrig bleibt, auch weiterhin möglich sein.“

ÖDP-BIKK: Erhalt des Platzes hat höchste Priorität
Ökologisch-Demoktatische Partei plus Bürgerinitiative (ÖDP-BIKK): „Wir sind dafür, dass in Kempen schnell, effektiv und  nachhaltig Schulen gebaut oder erweitert werden. Insbesondere befürworten wir die modulare Holzbauweise, die unser Vorsitzender Jeyaratnam Caniceus im Rat der Stadt Kempen angestoßen hat und die angenommen wurde. Diese Entscheidung war ein Meilenstein und wird in Zukunft als Beispiel für weitere Schulgebäude in und um Kempen dienen. Der Ludwig-Jahn-Sportplatz gehört zu einem gewachsenen, bei allen Kempenern beliebten, bevorzugten und ökologisch wertvollen Sportplatz.  Außerdem gehören Schule und Bewegung untrennbar zusammen. Weite Wege zum Sportunterricht müssen vermieden werden. Deswegen muss der Ludwig-Jahn-Sportplatz für kommende Generationen erhalten bleiben. Die Verwaltung steht in der Pflicht, einen geeigneten Bauplatz  vorzuschlagen. Die Erhaltung des Sportplatzes hat höchste Priorität.“

Piraten plädieren beim Thema für einen Bürgerentscheid
Piraten-Partei: „Es gibt immer Alternativen! Insgesamt hängt an diesem Vorhaben eine ganze Reihe von Maßnahmen, die alle weiterführenden Schulen in Kempen betrifft. Daher sollte die Machbarkeitsstudie auch auf mögliche andere Standorte erweitert werden, um dann die beste Möglichkeit auswählen zu können. So sollte zum Beispiel die bereits zur Diskussion stehende Variante an der Wachtendonker Straße bei Schließung der dortigen Turnhalle und des Pavillons des LvD-Gymnasiums in die Studie einbezogen werden. Bei der Entscheidung müssen alle Betroffenen (zum Beispiel Schulen, Vereine, Anwohner) angemessen beteiligt werden, anstatt immer vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Bei so weitreichenden Entscheidungen für die gesamte Stadt Kempen sollte letztlich ein Bürgerentscheid über die beste Variante bestimmen.“

Die AfD hat die Fragen der WZ nicht beantwortet
Alternative für Deutschland (AfD): Keine Antwort


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