Die Verwaltung ist von diesem Projekt nicht überzeugt. Ausschuss tagt am 3. Februar.

Geht es nach der Stadtverwaltung, wird es in Kempen keine sogenannten Mitfahrerbänke geben. Der fraktionslose Ratsherr Jeyaratnam Caniceus (ÖDP) hatte den Antrag gestellt, die Einführung dieser Bänke für Kempen zu prüfen. Vor allem in ländlichen Regionen habe sich dieses System etabliert, so Caniceus. Die Kommunen würden Bänke aufstellen und diese „Haltestellen“ kennzeichnen. Autofahrer, die daran vorbeifahren, könnten die Leute mitnehmen, die dort warten. Laut Caniceus ist diese Idee vor allem für Regionen ideal, in denen der ÖPNV Schwächen habe. Für Kempen sieht der Ratsherr Potenzial an den Ausfahrtsstraßen in Richtung St. Hubert, Tönisberg oder Vorst. 

Die Verwaltung sieht dieses Potenzial keinesfalls. Das geht aus der Vorlage für die Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung und Klimaschutz (UPK) hervor. Nachfragen bei anderen Kommunen und eigene Recherchen hätten ergeben, dass Mitfahrerbänke keine geeignete Alternative zum ÖPNV seien. Insbesondere in der dunklen und kalten Jahreszeit dürfte das Modell keine Akzeptanz finden, heißt es in der Sitzungsunterlage.

Das Projekt wurde schon in der unmittelbaren Nachbarschaft ausprobiert. So stehen im Wachtendonker Ortsteil Wankum Mitfahrerbänke. Nach Angaben der Nachbarkommune allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Auf Anfrage der Stadt Kempen heißt es aus Wachtendonk, dass das Angebot nicht genutzt werde. Ähnliche Antworten erhielt die Stadt Kempen aus Kommunen in den Kreisen Höxter und Wesel. 

Daher empfiehlt der Technische Beigeordnete Torsten Schröder die Ablehnung des Antrags. Eine Prüfung des Themas habe zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn. Die Sitzung des Ausschusses beginnt am 3. Februar um 18 Uhr.