Jeyaratnam Caniceus
Mitglied der ÖDP
Ratsherr der Stadt Kempen

 

Demokratie leben – gegen Rassismus
von Rheinische Post - Andreas Reiners
11.04.18     Klicks:8448     A+ | a-
Foto von Kaiser
Foto von Kaiser
80 Jahre Reichskristallnacht, 75 Jahre Weiße Rose – das ist Anlass für eine Ausstellung mit Lesungen und Diskussionen. In den kommenden Wochen gibt es in Kempen mehrere Veranstaltungen unter dem Motto „Demokratie leben“.

Das Projekt war anfangs nicht unumstritten. Mittlerweile hat sich „Demokratie leben!“ im Kreis Viersen als eine sinnvolle Bildungskampagne etabliert. Seit dem Herbst 2015 gab es bereits eine Vielzahl von Veranstaltungen – Ausstellungen, Workshops, Lesungen oder Kunstaktionen –, um auf die Gefahren der Demokratie hinzuweisen. Das Projekt „Demokratie Leben“ – angesiedelt beim Regionalen Bildungsnetzwerk des Kreises Viersen – will „aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ – so der Untertitel des aus Bundesmitteln geförderten Programmes – informieren. Dabei spielt nicht nur die reale, sondern vor allem die virtuelle Welt eine große Rolle. Denn Hetze im Netz ist weit verbreitet. Viele radikalisieren sich im Verborgenen. Im Schutz der Anonymität werden im Internet Hetzparolen, Beschimpfungen und unsägliche Kommentare verbreitet. Selbst auf dem Fußballplatz ist Hetze an der Tagesordnung.

Da will der Kreis mit dem Projekt „Demokratie Leben!“ gegensteuern und vor allem aufklären. So sind die Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden eingebunden. In Kempen ist der Kreistagsabgeordnete und Stadtverordnete Jeyaratnam Caniceus neben Prof. Klaus-Peter Hufer eine der treibenden Kräfte, das Thema ins Bewusstsein der Bürger zu bringen. Im vergangenen Herbst machte eine viel beachtete Wanderausstellung mit dem Titel „Hass vernichtet – Hassschmierereien fotografiert und vernichtet“ Station im Gemeindezentrum von Christ-König im Hagelkreuz. Informiert wurde über die Arbeit von Irmela Mensah-Schramm, die in Berlin in den 1980er-Jahren Aufkleber und Graffiti-Schmierereien mit rassistischen und antisemitischen Hassparolen entfernte. Zuvor hatte Caniceus bereits eine Wanderausstellung zur „Weißen Rose“ nach Kempen geholt. Parallel zu den beiden Ausstellungen fanden zahlreiche Lesungen und Workshops für Kempener Schulen statt. Die bisherigen Veranstaltungen in Kempen wurden nach Angaben von Caniceus von mehr als 1500 Bürgern besucht.

Auf großes Interesse der Kempener hofft Caniceus auch bei dem neuen Projekt, das er wieder mit dem Regionalen Bildungsnetzwerk des Kreises, dem Multikulturellen Forum Kempen und den beiden christlichen Kirchengemeinden organisiert. „Demokratie leben – hautnah!“ heißt es vom kommenden Montag, 16. April, an. Dann wird um 19 Uhr im Gemeindezentrum Christ-König am Concordienplatz die Ausstellung „Jahrhundertzeugen“ von Tim Pröse eröffnet. Pröse hat unter demselben Titel ein Buch geschrieben, das 2016 erschienen ist. Der Autor wird zum Abschluss der Ausstellung am Freitag, 4. Mai, nach Kempen kommen und zunächst vormittags im Luise-von-Duesberg-Gymnasium und dann ab 19 Uhr in Christ-König aus seinem Buch lesen. Die Ausstellung ist donnerstags, freitags und samstags jeweils von 16.30 bis 18 Uhr sowie vor und nach den Gottesdiensten zu sehen. Für Schulklassen werden Führungen organisiert – Anfragen beim Gemeindebüro Christ-König unter Telefon: 02152 8971020.

Auch der in Tönisvorst bekannte Erzbischof Simon Ntamwana aus Burundi – er ist zurzeit in Vorst – kommt nach Kempen, um aus dem jüngst erschienenen Buch „Nur Versöhnung kann uns retten“ der Vorster Autorin Angela Krumpen vorzutragen. Darüber hat unsere Zeitung in der gestrigen Ausgabe ausführlich berichtet. Zwei Lesungen in Kempen sind am Mittwoch, 25. April, 19.30 Uhr, im Kulturforum Franziskanerkloster, Burgstraße 19, sowie am Sonntag, 29. April, um 12.30 Uhr in Christ-König.
Zum Abschluss des Projektes „Demokratie leben – hautnah“ liest der Autor und Arzt Umeswaran Arunagirinathan am Donnerstag, 17. Mai, 19 Uhr, im Gemeindezentrum der evangelischen Thomaskirche in Kempen, Wachtendonker Straße, aus seinem Buch „Der fremde Deutsche“. Darin beschreibt er seinen Weg vom tamilischen Kriegsflüchtling aus Sri Lanka zum Herzchirurgen in Deutschland.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Reihe ist frei.


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