SPD und Grüne halten am Aufbau eines Kommunalen Integrationszentrum fest.
Heute Abend werden sich die Mitglieder im Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Seniorenarbeit des Kreis Viersen voraussichtlich über den Aufbau eines "Kommunales Integrationszentrum" zum 1. Januar 2017 entscheiden - und diesmal deuten die Zeichen auf Zustimmung.
Das war bisher nicht möglich. Bereits mehrfach hatte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen versucht, eine Mehrheit dafür im Kreistag zu finden, wie Grünen-Kreistagsabgeordneter Jeyaratnam Caniceus schildert: "Wir haben vorausschauend gehandelt und die Anträge rechtzeitig 2012 und 2015 gestellt." Doch die seien von CDU, FDP und AfD abgelehnt worden. Der Kreis Viersen sei Schlusslicht, während es in NRW bereits 51 Kommunale Integrationszentren gebe.
Auch die Kreis-SPD will sich jetzt erneut für dieses Ziel aussprechen, kündigten deren Geschäftsführer Hans Smolenaers und Vorsitzender Udo Schiefner an. Schiefner, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Kreis Viersen, hatte Aktive in der Flüchtlingsarbeit aus dem Kreis Viersen eingeladen und sich bei einem Runden Tisch im Kreishaus deren Erfahrungen schildern lassen. Ehrenamtler Eckhard Klausmann aus Grefrath bemängelte dabei etwa, dass es zwar in den Städten und Gemeinden des Kreises zahlreiche Aktivitäten gebe, er vermisse aber eine Koordinationsstelle und eine engere Kooperation. Für Schiefner ist es "unverständlich", dass der Kreis bisher auf die Möglichkeit der finanziellen Unterstützung des Landes verzichtet hat.
Der Kreis müsste laut Ausschussvorlage rund 400.000 Euro aufbringen, könnte aber mit 170.000 Euro für Personal vom Land rechnen. Ein wichtiges Argument für Landrat Andreas Coenen (CDU): "Integration wird absehbar eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe von hoher Priorität sein." Anders als erwartet, müssten viele Flüchtlinge erst Sprache und Alphabet lernen.
Quelle: RP