Jeyaratnam Caniceus
Mitglied der ÖDP
Ratsherr der Stadt Kempen

 

„Gutes Essen verbindet die Menschen“
von Paulinus
08.06.06     Klicks:5093     A+ | a-
Spitzenköche bewiesen auf der Caritas-Bühne: „Integration beginnt im Kopf und geht durch den Magen“

Meisterköchin Lea Linster, der Speyerer Weihbischof Otto Georgens, der Tamile Jeyaratnam Caniceus und Jörg Eisenbeis von der Hostellerie Bacher in Neunkirchen haben auf der Caritas-Bühne bewiesen, dass Integration durch den Magen geht.  „Integration beginnt im Kopf und geht durch den Magen.“ Weihbischof Otto Georgens aus Speyer war zwar nur „Küchenjunge“ bei Meisterköchin Lea Linster, brachte mit diesen Worten aber auf den Punkt, worum es der Caritas am Freitag, 26. Mai, mit ihrer Einladung ins Kochstudio ging. Das Thema des Tages auf der Bühne am St. Johanner Markt lautete „Gerechtigkeit heißt: Menschen integrieren“. Und was könnte Menschen stärker verbinden, was könnte der Integration Fremder förderlicher sein als gutes Essen? Und wer liebt es nicht, mal eben um die Ecke zum Italiener, Griechen oder Türken zu gehen und andere Ess-Kulturen fern von Weißwurst und Pfälzer Saumagen zu genießen?

Weihbischof Otto Georgens ist in der Wahl seiner Worte meisterlich, am Herd jedoch lässt man ihn nach eigenem Bekunden besser nicht alleine zu Werke gehen. Auf seinen Firm-Auslandsreisen nach Afrika, Mittelamerika oder Indien werde er bekocht und lerne viele fremde Küchen kennen, zu Hause sorge die 83-jährige Mutter für sein leibliches Wohl. Deshalb hatte man dem „Koch-Lehrling“ eine prominente Küchenchefin zur Seite gestellt: Lea Linster. Wenn die Luxemburgerin ihre hohe Kochkunst beweist, dann lassen sich Gourmets und solche, die es werden wollen, nicht lange zu Tisch bitten. Ihre Kreationen garantieren Gaumenfreuden. Auf der Caritas-Bühne zauberten Weihbischof und Sterneköchin im Team einen leckeren Zwiebelkuchen.

Umgekehrte Vorzeichen beim zweiten Koch-Duo. Hier zeigte der Tamile Jeyaratnam Caniceus, was Sri Lankas Küche zu bieten hat. Sein Assistent war kein Geringerer als Jörg Eisenbeis von der Hostellerie Bacher in Neunkirchen, eine der ersten Adressen im Saarland. „Ich koche ein für Sri Lanka typisches Reisgericht mit Rindfleisch“, verriet Caniceus.
 
„Migranten in Deutschland haben zu wenige Vorbilder“
 
Er kam 1985 als Bürgerkriegsflüchtling nach Deutschland und hat sich längst gut eingelebt. Doch nicht nur die Umstellung auf deutsches Essen – „Curry-Wurst und Pommes“ – bereitete in den Anfängen Probleme. Die Schulpflicht lag hinter ihm, trotzdem musste – und wollte – er die Sprache lernen. Aus seiner Sicht die Grundvoraussetzung, in der Fremde Fuß zu fassen. Heute ist er nicht nur Elektro-Meister, sondern kämpft als Ratsherr von Kempen auch dafür, dass mehr Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland eine Rolle spielen. „Es gibt zum Beispiel zu wenig ausländische Politiker. Migranten in Deutschland haben zu wenig Vorbilder.“ Deutsche und Migranten müssten aufeinander zugehen. Essen in der Gemeinschaft sei eine gute Möglichkeit, einander näher zu kommen und einander verstehen zu lernen.

Lea Linster sieht das genauso. Gastfreundschaft sei etwas Wunderbares. „Gutes Essen verbindet Menschen über Ländergrenzen hinweg.“ Sie zitierte Paul Bocuse: „Beim Kochen und beim Essen verstehen sich alle.“ Dass der Kochprofi aus Frankreich mit dieser Einschätzung richtig liegt, bewiesen Lea Linster und Weihbischof Georgens. Das „perfekte Team“ tauschte Adressen aus. Schon bald soll wieder gemeinsam gekocht werden getreu des Mottos: „Wer nicht genießen kann, wird ungenießbar.“


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